Liebe Leserinnen und Leser,

Zunächst nutze ich die Gelegenheit dieses allerersten e-Newsletters des Jahres, um Ihnen allen ein gesundes und glückliches Jahr 2016 zu wünschen.

Wie immer wird es ein Jahr voller spannender Veranstaltungen sein, auf die wir uns alle sehr freuen! Die diesjährige FCI Welthundeausstellung findet in Moskau statt, und die verschiedenen FCI-Sektionsausstellungen werden in Brüssel (FCI-Sektionsausstellung Europa), Bogota (FCI-Sektionsausstellung Nord- und Südamerika sowie Karibik) und Jakarta (FCI-Sektionsausstellung Asien und Pazifik) ausgetragen.

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Yves De Clercq
FCI-Exekutivdirektor
Tellington Touch
Der Touch, der bewegt.

Linda Tellington Jones hat vor über 30 Jahren durch ihre Arbeit mit Pferden die Tellington Methode entwickelt. Inzwischen wird diese Methode nicht nur bei Pferden angewandt, sondern auch bei allen anderen Tieren - und seit ein paar Jahren sogar bei Menschen.

Linda wuchs mit vielen Tieren auf und versuchte schon früh, Alternativen zu den oft brutalen Dressurmethoden zu entwickeln. Ihre Arbeit ist stark von Dr Moshe Feldenkrais, einem israelischen Physiker, inspiriert. Feldenkrais ging davon aus, dass Menschen qewohnheitsmässige Muster neuronaler Reaktionen entwickeln, wenn sie beispielsweise laufen, sprechen oder eine Sportart lernen. Durch Feldenkrais wurde Tellington-Jones dazu bewogen, ihre Aufmerksamkeit auf die Funktion des Nervensystems anstatt auf die Muskulatur zu lenken.

© Gudrun Braun

In weiterer Folge beschäftigte Linda sich mit den Untersuchungen des Neurophysiologen Charles Sherrington und brachte einen neuen Aspekt in ihre Arbeit. Während Feldenkrais sich auf die Zusammenhänge zwischen Nerven-, Muskel- und Skelettsystem konzentrierte, strich Sherrington die Bedeutung der einzelnen Zellen innerhalb des Körpersystems heraus. Dieser Ansatz führte dazu, dass Tellington-Jones vermehrt mit unterschiedlichen, leichten Berührungen, die auf die Zellen der Haut und Unterhaut einwirken, arbeitete.

Bei ihrer Arbeit mit den verschiedensten Tieren begann Linda Erfahrungen mit den kreisförmigen TTouches zu sammeln und nach und nach entstanden weitere genau definierte kreisförmige, streichende oder hebende Berührungen. Die Schwester von Linda Tellington-Jones, Robyn Hood, erfasste diese Berührungen systematisch und fasste sie zu einer erlernbaren Methode zusammen.
In dem Buch "Moleküle der Gefühle" beschreibt Dr Candace B. Pert (Neurologin), dass emotionale Reaktionen auf die Welt auf biomolekularen, chemischen Reaktionen basieren. Das ist die Bestätigung für die Grundlage des TTouch, denn es beweist, dass unsere Zellen Emotionen speichern und über chemische Rezeptoren in Verbindung mit dem Gehirn stehen. Rezeptoren sind nicht unveränderlich, selbst emotional festgefahren, gibt es immer eine biochemische Möglichkeit für Veränderung und Weiterentwicklung. Es ist also möglich, Angst und alle möglichen vergangenen Erfahrungen von körperlichen bis emotionalen Schmerz auf Ebene der Zellen zu lösen. Das ist auch der Grund, warum der TTouch so erfolgreich ist. Das Ziel der Tellington Methode ist, die Lebenskraft und Funktion der Körperzellen zu aktivieren, deren Intelligenz zu wecken, um eine körperliche, mentale und emotionale Balance herzustellen.

Die Tellington-Methode ist ein Trainingssystem, das die Partnerschaft zwischen Mensch und unseren Haustieren intensiviert. Durch die besondere Körper- und Bodenarbeit entsteht mehr Körperbewusstsein, innere Ausgeglichenheit, bessere Leistung und stabile Gesundheit. Sie hilft alte Verhaltensmuster zu lösen, baut Bindung neu auf, kann Angst in Sicherheit, Aggression in Gelassenheit und Einsamkeit in Zweisamkeit verwandeln.

Die Tellington Methode umfasst zwei unterschiedliche Bereiche:

  1. Tellington TTouch
    Der „Tellington TTouch", bei dem die Haut in einem 1 1/4 Kreis gegen das darunter liegende Gewebe verschoben wird, hat eine positive Wirkung auf Muskulatur, Nervensystem und auf jede einzelne Körperzelle. Der Basis-TTouch ist für jedermann leicht ausführbar und liefert bereits nach wenigen Anwendungen erstaunliche Ergebnisse. Insgesamt gibt es über 30 verschiedene TTouches mit jeweils zehn Druckstärken.

    Untersuchungen durch verschiedene EEG's (Elektroenzephalogramme sind Gehirnstrommessungen) und Bluttests haben die Wirkungsweise der Tellington TTouches bei Tieren inzwischen auch wissenschaftlich belegt. In Gehirnstrommessungen konnte ein Zusammenhang zwischen dem Tellington TTouch und dem "Awakened Mind State" festgestellt werden. Der "Awakened Mind State" ist ein Zustand, in dem alle vier Gehirnwellen in einem bestimmten Muster gleichzeitig aktiv sind. Dieser Zustand wurde auch bei Menschen festgestellt, wenn sie sehr inspiriert und kreativ sind.

  2. Bodenarbeit
    Bei der Bodenarbeit werden Hunde über ungewohnte Hindernisse geführt- wie Labyrinth, Stern, Stangen in unterschiedlichen Abständen und Höhen, Der Sinn der Bodenarbeit ist, durch ungewohnte Bewegungen freie Gehirnkapazitäten zu aktivieren und durch kleine, konzentrierte Bewegungen alte Verhaltensmuster zu löschen und durch neue positive zu ersetzen. Die Bewegungen werden sehr konzentriert und meist auch langsamer als üblich ausgeführt.

© Gudrun Braun

Die Tellington Methode ist wie eine nonverbale Sprache zwischen Mensch und Tier. Mit nur ein paar Minuten Tellington TTouch pro Tag kann man bereits erstaunliche Veränderunqen erzielen.
Tellington TTouch wird heute in 24 Ländern und vier Kontinenten von Amateuren, Profis und Tierärzten eingesetzt. Einer der einzigartigen Aspekte an der Tellington-Methode ist, dass sie von jedem - ungeachtet von seiner Erfahrung für jede Hunderasse. in jeder Disziplin genutzt werden.
Weitere Infos über die Tellington Methode und eine Übersicht der ausgebildeten TTouch-Practitioner und der im Augenblick angebotenen Kurse finden Sie auf www.tellington.at.

Text: Mag. Gudrun Braun in Unsere Hunde
Tellington Practitioner für Kleintiere

© Gudrun Braun

© Gudrun Braun
© Gudrun Braun