Linda Tellington Jones hat vor über 30 Jahren durch ihre Arbeit mit Pferden die
Tellington Methode entwickelt. Inzwischen wird diese Methode nicht nur bei Pferden
angewandt, sondern auch bei allen anderen Tieren - und seit ein paar Jahren sogar
bei Menschen.
Linda wuchs mit vielen Tieren auf und versuchte schon früh, Alternativen zu den
oft brutalen Dressurmethoden zu entwickeln. Ihre Arbeit ist stark von Dr Moshe Feldenkrais,
einem israelischen Physiker, inspiriert. Feldenkrais ging davon aus, dass Menschen
qewohnheitsmässige Muster neuronaler Reaktionen entwickeln, wenn sie beispielsweise
laufen, sprechen oder eine Sportart lernen. Durch Feldenkrais wurde Tellington-Jones
dazu bewogen, ihre Aufmerksamkeit auf die Funktion des Nervensystems anstatt auf
die Muskulatur zu lenken.
© Gudrun Braun
In weiterer Folge beschäftigte Linda sich mit den Untersuchungen des Neurophysiologen
Charles Sherrington und brachte einen neuen Aspekt in ihre Arbeit. Während Feldenkrais
sich auf die Zusammenhänge zwischen Nerven-, Muskel- und Skelettsystem konzentrierte,
strich Sherrington die Bedeutung der einzelnen Zellen innerhalb des Körpersystems
heraus. Dieser Ansatz führte dazu, dass Tellington-Jones vermehrt mit unterschiedlichen,
leichten Berührungen, die auf die Zellen der Haut und Unterhaut einwirken, arbeitete.
Bei ihrer Arbeit mit den verschiedensten Tieren begann Linda Erfahrungen mit den
kreisförmigen TTouches zu sammeln und nach und nach entstanden weitere genau definierte
kreisförmige, streichende oder hebende Berührungen. Die Schwester von Linda Tellington-Jones,
Robyn Hood, erfasste diese Berührungen systematisch und fasste sie zu einer erlernbaren
Methode zusammen.
In dem Buch "Moleküle der Gefühle" beschreibt Dr Candace B. Pert (Neurologin), dass
emotionale Reaktionen auf die Welt auf biomolekularen, chemischen Reaktionen basieren.
Das ist die Bestätigung für die Grundlage des TTouch, denn es beweist, dass unsere
Zellen Emotionen speichern und über chemische Rezeptoren in Verbindung mit dem Gehirn
stehen. Rezeptoren sind nicht unveränderlich, selbst emotional festgefahren, gibt
es immer eine biochemische Möglichkeit für Veränderung und Weiterentwicklung. Es
ist also möglich, Angst und alle möglichen vergangenen Erfahrungen von körperlichen
bis emotionalen Schmerz auf Ebene der Zellen zu lösen. Das ist auch der Grund, warum
der TTouch so erfolgreich ist. Das Ziel der Tellington Methode ist, die Lebenskraft
und Funktion der Körperzellen zu aktivieren, deren Intelligenz zu wecken, um eine
körperliche, mentale und emotionale Balance herzustellen.
Die Tellington-Methode ist ein Trainingssystem, das die Partnerschaft zwischen Mensch
und unseren Haustieren intensiviert. Durch die besondere Körper- und Bodenarbeit
entsteht mehr Körperbewusstsein, innere Ausgeglichenheit, bessere Leistung und stabile
Gesundheit. Sie hilft alte Verhaltensmuster zu lösen, baut Bindung neu auf, kann
Angst in Sicherheit, Aggression in Gelassenheit und Einsamkeit in Zweisamkeit verwandeln.
Die Tellington Methode umfasst zwei unterschiedliche Bereiche:
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Tellington TTouch
Der „Tellington TTouch", bei dem die Haut in einem 1 1/4 Kreis gegen das darunter
liegende Gewebe verschoben wird, hat eine positive Wirkung auf Muskulatur, Nervensystem
und auf jede einzelne Körperzelle. Der Basis-TTouch ist für jedermann leicht ausführbar
und liefert bereits nach wenigen Anwendungen erstaunliche Ergebnisse. Insgesamt
gibt es über 30 verschiedene TTouches mit jeweils zehn Druckstärken.
Untersuchungen durch verschiedene EEG's (Elektroenzephalogramme sind Gehirnstrommessungen)
und Bluttests haben die Wirkungsweise der Tellington TTouches bei Tieren inzwischen
auch wissenschaftlich belegt. In Gehirnstrommessungen konnte ein Zusammenhang zwischen
dem Tellington TTouch und dem "Awakened Mind State" festgestellt werden. Der "Awakened
Mind State" ist ein Zustand, in dem alle vier Gehirnwellen in einem bestimmten Muster
gleichzeitig aktiv sind. Dieser Zustand wurde auch bei Menschen festgestellt, wenn
sie sehr inspiriert und kreativ sind.
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Bodenarbeit
Bei der Bodenarbeit werden Hunde über ungewohnte Hindernisse geführt- wie Labyrinth,
Stern, Stangen in unterschiedlichen Abständen und Höhen, Der Sinn der Bodenarbeit
ist, durch ungewohnte Bewegungen freie Gehirnkapazitäten zu aktivieren und durch
kleine, konzentrierte Bewegungen alte Verhaltensmuster zu löschen und durch neue
positive zu ersetzen. Die Bewegungen werden sehr konzentriert und meist auch langsamer
als üblich ausgeführt.
© Gudrun Braun
Die Tellington Methode ist wie eine nonverbale Sprache zwischen Mensch und Tier.
Mit nur ein paar Minuten Tellington TTouch pro Tag kann man bereits erstaunliche
Veränderunqen erzielen.
Tellington TTouch wird heute in 24 Ländern und vier Kontinenten von Amateuren, Profis
und Tierärzten eingesetzt. Einer der einzigartigen Aspekte an der Tellington-Methode
ist, dass sie von jedem - ungeachtet von seiner Erfahrung für jede Hunderasse. in
jeder Disziplin genutzt werden.
Weitere Infos über die Tellington Methode und eine Übersicht der ausgebildeten TTouch-Practitioner
und der im Augenblick angebotenen Kurse finden Sie auf
www.tellington.at.
Text: Mag. Gudrun Braun in Unsere Hunde
Tellington Practitioner für Kleintiere
© Gudrun Braun
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